Start? Oben auf Lyrikheute klicken! about? Und: Inhaltsverzeichnis.Neues? In der Werkstatt. Sonntag, 2. 11. 2014 Mein Wort zum Sonntag wendet sich heute an Jedermann und Jerderfrau (?) - vor allem an all jene, die sich jetzt (hüben und drüben - hier und dort - "oben" und "unten") in der AfD aufblasen um "ihr" Projekt gegen den innerparteilichen Gegner durchzusetzen. Es gilt das Projekt gemeinsam zu verteidigen! Mein Wort zum Sonntag kommt ohne Worte aus: Sonntag, den 26.10.2014 Mein Wort zum Sonntag ist heute ein Cartoon (Cartoon: Die schicke Schwester der Lyrik). ![]() |
Copyright: Volker Kriegel |
Sonntag, den 19.10.2014
Heute gibt es kein Wort zum Sonntag sondern einen anderen Blick auf das letzte.
Ich hatte den "Spiegel" des Korintherbriefs des Paulus erklärt, so wie es einmal ein befreundeter Theologe versuchte. Jetzt entdecke ich: Auch Ernst Jünger hat sich darüber Gedanken gemacht. In einem Tagebucheintrag auf der "Hütte im Weinberg" - datiert "Kirchhorst, 14. September 1945". Er schreibt:
"Im 13. Kapitel des ersten Korintherbriefes kulminiert das Paulinische Genie, und zwar in einer Weise, in der es ganz einfach wird. Dort, wo die Strahlen seines Geistes zerteilt sind, ist er oft schwierig genug zu lesen; hier aber wird er ganz leicht und warm. Es hat sich hier etwas vom Zungenreden erhalten, dessen Meisterschaft er sich kurz vorher rühmt, und daher kommt es, daß dieses Kapitel in allen Sprachen eine besondere Tiefe, einen eigenen Euphon besitzt.
In dem höchst wichtigen 12. Verse durchdringen sich platonische und christliche Anschauung. Die Lutherübersetzung: "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort" trifft nicht die Topographie, die sich im Ablativ verbirgt.
Wir sehen jetzt in einem Spiegel ist ein rätselhaftes Bild. Der Spiegel ist unser Mittel; er ist unsere sinnliche Anschauung, auf deren Fläche das Sein die Schatten wirft. Und wie bei allen Spiegeln fehlt die Dimension der Tiefe; er gibt nur einen Abglanz der Wirklichkeit. Man kann sie nicht gewinnen, indem man in den Spiegel eintritt; man muß aus ihm heraustreten.
Ernst Jünger. Sämtliche Werke, Band 3, Tagebücher III - S.535 u. 536.
Meine Worte zum Sonntag sprechen heute König David und der Apostel Paulus. Beide in der Übersetzung des D.(=Doktor) Martin Luther (getreu der Bibel von 1545).
Worte die sich im Alltag immer wieder als hilfreich erweisen!
1.
Der Psalter
35. Psalm
Zunächst in eine zeitgemäße Übersetzung:
"Oh Mein Gott, mach sie fertig, diese Schweinebande! Zeig es ihnen. Nimm Kalaschnikow und Schutzweste und hau rein! Lade durch und gib mir Deckung. Mach allen klar: "ICH, Gott, bin auf deiner Seite!"
Diese Typen, die mobben ohne Ende, die musst Du s o klein machen! Wer mich anmacht, soll seinen Abgang machen und meinetwegen draufgehen. Wie Restmüll hau weg den Abfall; sag das Deinem Superengel. Er soll sie in den Kanalisationsdreck treiben, aber auch dort soll er ihnen keine Ruhe lassen."
Übersetzung: G.S.
Lutherübersetzung des 35.Psalm Davids:
HERR HADDERE MIT (hadern="aufbegehren")
meinen Haddern.
Streite wider meine Bestreiter.
Ergreife den Schild und Woffen (="Waffen")
Vnd mache dich auff mir zu helfen.
Zücke den Spies
vnd schütze mich wider meine Verfoger.
Sprich zu meiner Seelen
Ich bin deine Hülffe.
Es müssen sich schemen vnd gehönet werden
die mir vbel (="übel") wöllen.
Sie müssen werden wie Sprew ("Spreu", Spelzen und Abfälle die beim traditionellen Dreschen der Wind verweht)
fur dem Winde.
Vnd der Engel des HERRN stosse sie weg.
Ihr Weg müsse finster und schlippferig (= schlüpferig, gefährlich glitschig) werden
Und der Engel des HERRN verfolge sie.
2.
Korinther, 13. Kapitel
WENN ICH MIT MENSCHEN VND MIT
Engelzungen redet
vnd hette der Liebe nicht
so were ich ein donend (übliche Übersetzung: "tönend") Ertz oder eine klingende Schelle. Vnd wenn ich weissagen kündte
vnd wüste alle Geheimnis
vnd alle Erkentnis
und hette allen Glauben
also
das ich Berge versetzte
und hette der Liebe nicht
So were ich nichts.
So were mirs nichts nütze.
DIe Liebe ist langmütig und freundlich
die Liebe eiuert ("eifert") nicht
die Liebe treibt nicht mutwillen
sie blehet (heute wohl "plustert sich nicht auf") sich nicht
sie stellet nicht ungeberdig
sie süchet ("sucht") nicht das ire
sie lesset sich nicht erbitten
sie trachtet nicht nach schaden
sie frewet ("freut") sich nicht der vngerechtigkeit
sie frewet sich aber der warheit
Sie vertreget alles
sie gleubet alles
sie hoffet alles
sie duldet alles.
Die Liebe wird nicht müde
Es müssen aufhören die Weissagungen
vnd aufhören die Sprachen
vnd die Erkenntnis wird auch aufhören.
DEnn vnser wissen ist stückwerck
vnd vnser Weissagen ist stückwerck.
Wenn aber komen wird das volkomen
so wird das stückwerck auffhören.
Da ich ein Kind war
da redet ich wie ein kind
und war klug wie ein kind
und hatte kindische anschlege ("Ansichten?"),
Da ich aber ein Man ward
that ich ab was kindisch war.
Wir sehen jtzt durch einen Spiegel in einem tuncklen wort
Denn aber von angesicht zu angesichte.
Jetzt erkenne ichs stückweise
Denn aber werde ich erkennen gleich wie ich erkennet bin.
Nu aber bleibt Glaube
Hoffnung
Liebe
diese drey
Aber die Liebe ist die grössest vnter jnen.
Anmerkung: Etwas in einem Spiegel sehen, war zu Paulus Zeiten anders als heute - denn die Spiegel waren nicht so klar wie heute. Entsprechend "dunkel" also undeutlich war das Bild oder hier das Wort, die Botschaft.
Die Schreibweise wurde buchstabengetreu transkribiert.
Sonntag, der 5.10.2014
Mein Wort zum Sonntag spricht diesmal Klopfer (Kleiner Tipp zum Tischgespräch beim "Sonntagsbraten"):WENN ICH MIT MENSCHEN VND MIT
Engelzungen redet
vnd hette der Liebe nicht
so were ich ein donend (übliche Übersetzung: "tönend") Ertz oder eine klingende Schelle. Vnd wenn ich weissagen kündte
vnd wüste alle Geheimnis
vnd alle Erkentnis
und hette allen Glauben
also
das ich Berge versetzte
und hette der Liebe nicht
So were ich nichts.
So were mirs nichts nütze.
DIe Liebe ist langmütig und freundlich
die Liebe eiuert ("eifert") nicht
die Liebe treibt nicht mutwillen
sie blehet (heute wohl "plustert sich nicht auf") sich nicht
sie stellet nicht ungeberdig
sie süchet ("sucht") nicht das ire
sie lesset sich nicht erbitten
sie trachtet nicht nach schaden
sie frewet ("freut") sich nicht der vngerechtigkeit
sie frewet sich aber der warheit
Sie vertreget alles
sie gleubet alles
sie hoffet alles
sie duldet alles.
Die Liebe wird nicht müde
Es müssen aufhören die Weissagungen
vnd aufhören die Sprachen
vnd die Erkenntnis wird auch aufhören.
DEnn vnser wissen ist stückwerck
vnd vnser Weissagen ist stückwerck.
Wenn aber komen wird das volkomen
so wird das stückwerck auffhören.
Da ich ein Kind war
da redet ich wie ein kind
und war klug wie ein kind
und hatte kindische anschlege ("Ansichten?"),
Da ich aber ein Man ward
that ich ab was kindisch war.
Wir sehen jtzt durch einen Spiegel in einem tuncklen wort
Denn aber von angesicht zu angesichte.
Jetzt erkenne ichs stückweise
Denn aber werde ich erkennen gleich wie ich erkennet bin.
Nu aber bleibt Glaube
Hoffnung
Liebe
diese drey
Aber die Liebe ist die grössest vnter jnen.
Anmerkung: Etwas in einem Spiegel sehen, war zu Paulus Zeiten anders als heute - denn die Spiegel waren nicht so klar wie heute. Entsprechend "dunkel" also undeutlich war das Bild oder hier das Wort, die Botschaft.
Die Schreibweise wurde buchstabengetreu transkribiert.
Sonntag, der 5.10.2014
Sonntag, der 28.9. 2014
Mein Wort zum Sonntag ist heute der Volksgesundheit gewidmet. Es stammt aus dem Essay "Provoziertes Leben" von Gottfried Benn (1943).
"Potente Gehirne stärken sich nicht durch Milch, sondern durch Alkaloide (gemeint: Morphium, Kokain und Pervitin z.B.) Ein solch kleines Organ von dieser Verletzlichkeit, das es fertigbrachte, die Pyramiden und die Gammastrahlen, die Löwen und die Eisberge nicht nur anzugehen, sondern sie zu erzeugen und zu denken, kann man nicht wie ein Vergißmeinnicht mit Grundwasser begießen. Abgestandenes findet es schon genung. Existenz heißt Nervenexistenz, das heißt Reizbarkeit, Zucht, enormes Tatsachenwissen, Kunst. Leiden heißt am Bewußtsein leiden, nicht an Todesfällen. Arbeiten heißt Steigerung zu geistigen Formen. Mit einem Wort: Leben heißt provoziertes Leben.
Sonntag, der 21.9.2014.
Mein Wort zum Sonntag heute stammt von Kai Diekmann (BILD). Es ist den GUTMENSCHEN gewidmed.
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Beide Ausrisse: Kai Diekmann "Der Große Selbstbetrug - Wie wir um unsere Zukunft gebracht werden" Kapitel 1, S. 12: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Wie uns die Gutmenschen verrückt machen". DER OFFENE BRIE AN KAI DIEKMANN: HIER. SONNTAGSLEKTÜRE:ALLES WAS DU SCHON IMMER ÜBER POLITISCHE KORREKTHEIT WISSEN WOLLTEST |
Es wird gewählt in Brandenburg und Thüringen...
Es ist eine traurige Sache, keine Freunde zu haben, trauriger aber ist es, keine Feinde zu haben...weil keine Feinde zu haben bedeutet: kein Talent zu haben, das Schatten spendet, keinen Charakter, der beeindruckt, keinen gefürchteten Mut, keine Ehre, über die gelästert wird, und nichts Gutes zu haben, wofür man beneidet wird...
Dank gilt für Hinweis und Übersetzung: Frank-Christian Hansel
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(Adrian) Ludwig Richter * 28. September 1803 in Dresden; † 19. Juni 1884 ebenda. |